Oder von aufgewecktem Kerlchen zum Goldfisch. Leider auch nicht das Wahre. Grmpf.

Die Geschichte von letzten Sonntag habe ich noch gar nicht zu Ende erzählt.

Als ich um 12 Uhr in der Arbeit ankam, war im Haus sehr viel los. Das ist sehr ungewöhnlich, denn es ist am Wochenende nie etwas los, auch wenn mein Büro mitten in der Stadt liegt. Die Eingangstür - eigentlich verschlossen - war offen. Dann kam noch ein Mann mit großen Mülltüten aus dem dritten Stock. Ich arbeite im dritten Stock. Als dann oben noch ein Kerl mit Koffer an der Eingangstür meines Büros stand (mein Arbeitsplatz ist gegenüber im sogenannten Ostblock) und vor sich hinwerkelte war ich nur in der Lage "Hallo" zu sagen. Also was Verbrechen angeht - ich würde noch jedem Einbrecher die Türe aufmachen. Der hatte einen Grundriss in der Hand und dann dachte ich, der ist von der Hausverwaltung. Okee, okee. Am Sonntag? Wie dem auch sei, ich mache es kurz. Wie sich dann nach zwei Stunden herausstellte war das ein Kripobeamter. Der hätte aber echt auch was zu mir sagen können! In der Nacht hatte es im ganzen Haus mehrere Einbruchsversuche gegeben und wie sich am nächsten Tag herausstellte wurde auch im ersten Stock Bargeld gestohlen. Aber die Türen sind nun alle kaputt, man kann weder rein noch raus. Nur bei Goldfischchen's Firma wurde nicht eingebrochen, weil sie eine Alarmanlagenattrappe in Form eines Zeiterfassungssystems an der Türe hängen haben. Die haben designtechnisch gesehen auch eine ganz schöne Wandlung durchgemacht. Und im Erdgeschoss bei den Anwälten auch nicht - wohl zu nah am Gesetz.

So, mein Arbeitsplatz befindet sich an der Terrassentüre und dreimal dürfen Sie raten. Durch den regen Verkehr der Belegschaft (es ging nur da rein und raus) saß ich zwei Tage im Zug - also Kälte - und jetzt habe ich eine Rotznase. Aber durch die gefühlten 50 Liter Lindenblütentee, die ich die letzten 3 Tage getrunken habe, ist es nur halb so schlimm geworden. Teufelszeug. Ich bin doch ein Spice Girl.

So kann ich jedenfalls ohne schlechtem Gewissen im Bett liegen und mich den ganzen Tag meiner zweiten Lieblingsserie 2013 widmen. House Of Cards. Man o man, ist die spannend. Und ich hab ja ehrlich gesagt nicht viel mit Politik am Hut (so ehrlich muss ich an dieser Stelle sein) - schon gar nichts mit amerikanischer Politik. Gucken, Gucken, Gucken.



Ach ja, und die Livegänge der Webseiten, die ich gestaltet und umgesetzt habe waren auch sehr erfolgreich. Lob von allerhöchster Kreativstelle. Bin auch stolz auf mich und auf das, was ich geleistet habe. Hat sich also dann doch gelohnt. Hoffe ich mal.

Dreimal dürfen Sie raten, wo ich bin.

Genau, In der Anstalt. Weil aufgewecktes Arschkerlchen mich hat so dermaßen hängenlassen, dass ich heute arbeite. Ein Dampfplauderer vor dem Herren, der sich am Freitag Abend noch bei allen rausgeredet hat, meine Kompetenzen andauernd in Frage stellt und mich dermaßen persönlich und auf beruflicher Ebene beleidigt und dann noch verlangt, nicht emotional zu regieren? "Sonst würde ich sofort mich umdrehen und gehen, wenn ich nicht wüsste, was mit Dir los ist," sagt er noch - unverfroren wie er ist - zu mir.
Wie oft hatte ich Anlass mich umzudrehen und zu gehen nach seinen verbalen Attacken? Ich habe ihn auch noch unterstützt und gelobt, wo es ging. Ich habe dieses Mobbing und diese Intrigen hier satt.

Ich bin doch ein hoffnungsloser Fall.
Wieso kann ich mich nicht einfach in Luft auflösen?

Ich will nicht darüber reden, obwohl ich darüber reden will.
Klingt unlogisch, ist aber so.
Wieso sind die meisten Menschen, die ich kenne, Arschlöcher?

Ich bin so enttäuscht von allem und jedem. Mir geht es schlecht. Seit gestern will ich wieder sterben. Ein Ende nimmt das wohl nie. Ich soll meine Medikamentendosis erhöhen, aber erst muss ich zum Blutcheck am Montag. Vielleicht hilft ja das, denn ich habe das Gefühl, dass sich die Medikamente eingependelt haben und gar nichts mehr bewirken.

Die Hoffnung ist definitiv tot.