traumhafte liebeserlebnisse

Also, Sie finden hier ja fast alles. Von Herzeleid (eigentlich immer) bis depressive Hölle (eigentlich auch immer). Blöde Arbeitskollegen (hm, eigentlich auch immer - sollte mir zu denken geben) und lustige Alltagserlebnisse (eher selten).

Aber traumhafte Liebeserlebnisse? ... die finden Sie hier garantiert nicht!

Leider *seufz*

Sonntag auf Montag ist es immer am Schlimmsten.
Meine Probleme zermürben mich.

Während andere überlegen, welches Dirndl es denn sein darf oder ob es eine Firmenwiesn gibt, überlege ich, wie ich mich am besten in Luft auflösen kann.

"Frau Elfentanz hat hier einen tollen Job gemacht," lese ich am Freitag. Von aufgewecktem Kerlchen an meinem direkten Vorgesetzten. Ich freue mich aber nicht. Was bedeutet bitte "hier"? Und was soll das überhaupt? Der Bengel, den man nicht über den Weg trauen kann ... der mit Leuten wie eierlegende Wollmilchsau sympathisiert. Ich sehe nicht, dass er mich überhaupt ausstehen kann. Bekommt seinen Mund in meiner Gegenwart nicht auf und kommt mir oft genervt vor.

Aufgewecktes Kerlchen, lass stecken!
Ich will das einfach nicht (mehr).
Nicht so.

Ich traue dem Braten nicht.

Auf einmal ist aufgewecktes Kerlchen sozial geworden.
Letzte Woche Freitag lag doch tatsächlich, als er, Busenkumpel und ich länger arbeiten mussten und ich kurz in den Westblock gehen musste, um etwas abzuklären, eine Schokolade auf dem Tisch. Ungefragt. Die sind doch sonst nicht so? Die sind wie vietnamesische Zwillinge. Da gibt es kein außen. Und ob ich am Sonntag an sie denken würde? Das hat mich schon gänzlich verwirrt.

Gemeinsame Kinobesuche gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Hat sich aus Skübbe verabschiedet, nur weil ich etwas kommunikativer war - sprich: ich wollte einfach nur wissen, was die Distanz zu bedeuten hatte.

Aber heute, als ich so da saß, mir schon morgens zum verkriechen war, es eine heiden Überwindung gekostet hat in die Anstalt zu gehen und den ganzen Tag mit den Tränen zu kämpfen hatte. Da kam er von einem Meeting zurück, bleibt hinter mir stehen und fragt mich doch tatsächlich, ob "alles in Ordnung wäre?" Es tut mir leid, Empathie spreche ich ihm ab. Da mag er ja woanders empathisch sein, bei seiner Freundin vielleicht ... aber nicht bei mir. Nein, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihn das in irgendeiner Weise interessiert.

Eher würde ich ihn als Brutus bezeichnen. Hat er doch den Plan mit dem Idioten von Chef, einige rausmobben zu wollen. Nach der Glanztat gestern sitzen alle drei eh auf dem hohen Ross. Nein, eher würde ich ihm zutrauen, dass er nur nach meinen Schwachstellen sucht, die eh schon offensichtlich sind.

Auch wenn ich das alles weiß, wünschte ich, dass es anders wäre und er es doch ernst meint. Wichtiger als der blöde Job, obwohl ich dringend das Geld brauche. In diesem Leben lerne ich auch nicht mehr dazu. Hoffnungslos.

Gut, heute ein kleiner Rückschlag. Es wird schon werden. Irgendwann.

Ich weiß garnicht, woher ich das habe. Aber gestern auf meinen Phon gefunden und wieder für sehr gut befunden. Ansonsten sitzen alle sehr hoch auf Ihrem Ross ... na, wenn der Absturz mal nicht schmerzhaft wird.

Endlich Wochenende. Sitze hier mit lecker Schibu-Kaffee und freue mich, dass nach arbeitsintensiver Woche wieder etwas fertiggestellt wurde und online geht.
Yippieh.

Während die Wäsche von alleine vor sich hinwäscht - aber der Rest der Hausarbeit sich leider nicht von selbst erledigt - gugel ich so und entdecke das hier:

What the fuck? Wieso ist das an mir vorbeigegangen? Haben die sich von dem hier inspirieren lassen?

Ansonsten beschlossen, dieses Wochenende nur faul zu sein und die Sozialphobie ausleben zu wollen. Plan A war zwar anders... Nun ja.

Aber, wenn man merkt, dass aus der Altervergesslichkeit der Mutter etwas mehr sein kann als das. Das sehr kostenintensiv ist, weil man sie schließlich nicht auf der Straße landen lassen kann. Die Schwester keine Hilfe, weil sie es nicht so sieht. Klar, für sie kostet es ja nichts. Man überlegt, seine 33 Tage Urlaub auszahlen zu lassen, da man den eh nicht nehmen will, weil man sonst in der depressiven Hölle landet.

Gut, da war noch der Vorschlag von der präferierten Therapeutin vor einer Woche, sich doch mindestens 2 Wochen stationär behandeln zu lassen, weil man ja ein sehr ausgeprägtes Krankheitsbild hätte und es mir ja schon mehrere Jahre schlecht ginge. Sie mir aber doch nicht weiterhelfen könne und ich mittlerweile nicht mehr abgeneigt bin, in die Tageslinik zu gehen. Anders als vor 5 Jahren. Kann ich wenigstens im eigenen Bett schlafen.

Stellt sich nur die Frage wann, wie und wo? Wann ich mein Medikation neu einstellen lasse. Wann ich zur Pflichtveranstaltung gehen kann, um alles in die Tat umzusetzen. Keine Zeit. Man aber auch eh nicht gleich einen Platz bekommt und sich deswegen doch gleich darum kümmern sollte. Was ich Chef dann sage, der mich andauernd damit nervt, wann ich endlich bei *****-Tours einen Flug buche. Welches Urlaubsziel ich mir ausdenke, wo ich doch so schlecht lügen kann. Wer sich dann um meine Mutter kümmert? Eigentlich will ich gerade nicht darüber nachdenken.

So, und lecker Schibu-Kaffee hat sich hier verschütten lassen. Dann doch erstmal Hausarbeit erledigen und später darüber nachdenken.

Wie ich schon wieder nicht schlafen kann.
Wie ich daran denke, wie schlecht es mir vor ein paar Wochen ging.
Auch wegen aufgewecktem Kerlchen.
Wie jetzt nichts mehr von den Gefühlen übrig geblieben ist.
Plötzlich weg. Verschwunden.
Wie ich sein Geschwätz nicht mehr hören kann.
Oder sein "Interessiert mich nicht."

Wie der andere auftauchte.
Aber daraus auch nichts werden wird.
Und es trotzdem gut ist.

Weil ich endlich wieder frei von dem Zwang bin.
Wenn auch nur für den Moment.
Das fühlt sich gerade verdammt gut an.

Vieles ist noch im Argen.
Aber ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg.
Auch wenn es noch Rückschläge geben wird.