Ich sitze hier noch in der Anstalt. Fragen Sie nicht.
Alles chaotisch.

Irgendwie mag ich den neuen Kollegen Mister Schnappi noch nicht so recht. Mag auch vielleicht daran liegen, dass er Miss Arielle mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat - beruflich gesehen.

Nur:

Sie ist erst seit 5 Wochen da - ich 15 Monate.
Sie ist nur 3 Tage die Woche da - ich Vollzeit.

Wer kennt sich wohl hier aus?

Vielleicht sieht es ja in ein paar Wochen anders aus.
Aber irgendwie wusste ich schon, als ich zu aufgewecktem Kerlchen gesagt habe, dass ich ihn nicht kennenlernen will.

Paar Chancen hat er noch...

Es hat bestimmt einen Grund, weshalb ich seit über einem Jahr ständig mit einer Otitis zu kämpfen habe. Und jetzt die Steigerung. Eigentlich genau seit dem Zeitpunkt, als ich bei meiner aktuellen Firma angefangen habe.

Es gab viele Tage, da wollte ich einfach nur weglaufen und nie wieder die Anstalt betreten. Es gab Tage, da lief es ganz gut. Aber erst gestern wurde mir wieder bewusst, dass sich einfach vieles nicht ändern wird. Vielleicht mit dem neuen Kollegen, der ja doch so zu ticken scheint, wie ich?

Wenn ich bedenke, dass genau dadurch die erste große Auseinandersetzung mit aufgewecktem Kerlchen zustande kam. Ich nicht wollte, dass er kommt. Jetzt bin ich ganz froh.

Aufgewecktes Kerlchen. Ja, es läuft wieder besser. Er hat sich mir anvertraut. Er war sehr ehrlich. Ich fühle mich geehrt und bin auch etwas stolz, dass er soviel Vertrauen hat. Auch er ist mir wichtig geworden, was ich ihm auch gesagt habe. Wieso auch nicht? Wieso nicht einfach denjenigen sagen, dass man ihn mag. Oder die anderen, die man nicht ausstehen kann, einfach ignorieren. Einfach selektieren.

Dennoch ist da eine Tatsache. Ich mache mir zuviele Gedanken. Ich mache mir sowieso zu allem zuviele Gedanken. Die ganzen Stimmungen prasseln ungefiltert auf mich ein. So auch von aufgewecktem Kerlchen. Seit Monaten habe ich gespürt, dass was nicht stimmt. Wieso kann mir das einfach nicht egal sein? Habe ich nicht genug Sorgen? Bin ich nicht genug damit beschäftigt, meine innere Mitte zu finden? Glücklich zu werden?

Ist mir vielleicht aufgewecktes Kerlchen zu wichtig?
Bekomme ich am Ende doch nichts zurück.

Aber es ist nicht immer ein Geben und Nehmen.
Manchmal ist es nur ein Geben.
Weil man es machen will - und nichts erhofft.
Nicht an dieser Stelle. Utopisch.
Aber vielleicht irgendwann. Woanders?

Aus den kleinen putzigen Kloakenbakterien hat sich nun beim siebten (?) Mal eine Mittelohrentzündung entwickelt.

Juhuu. Öfter mal was Neues.

Mal ganz abgesehen davon, dass der Tag eh schon scheiße angefangen hat. Mein neuer Kollege so blöd an unserem Dreiertisch sitzt, dass ich ihn ständig in meinem Blickwinkel habe - und er mich. Grauenvoll. Need Scheuklappen.
Außerdem fand ich die Woche ohne aufgewecktes Kerlchen irgendwie erholsam. Auch wenn ich ihn eigentlich mag.

Naja, es ist ja nie so, wie man es haben will.

Yeah. 2 Tage frei! Yippie.

Bisschen weg vom Alptraum.
Auf wen ich am meisten verzichten kann? Miss Pudel!
Diese Trulla ist schlimmer als Miss Trullala.
Wobei Miss Trullala und ich sogar Freundinnen (?) geworden sind, wenn sie nur manchmal nicht diese komischen Phasen hätte. Anderes Thema.

Das einzige, was meine Freude bisschen trübt ist die Sehnsucht der Liebeskummer meine Taubheit! Mein linkes Ohr ist derart entzündet (aber zum Glück keine Schmerzen), dass ich nix höre. Ich hoffe, dass die megastarke Kortison- und Antibiotikasalbe hilft. Das frustriert langsam.
Ist es das siebste Mal seit April 2011? Ich habe schon aufgehört zu zählen.

Hey Mister Kamil, jetzt hab ich einen würdigen Nachfolger vom Zeh gefunden, und Sie lassen sich nicht blicken ;o)

Würde mal bitte was anderes kommen?
Der Prinz auf dem weißen Ross oder so?

Heute erstmal Therapeutin.
Bin gespannt.