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Entweder muss ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass mein Zeh für immer purpur-blau-violettfarben bleibt, oder er ist doch noch nicht ganz repariert.

Na ja, gibt Schlimmeres. Hätte ja auch ganz abfallen können.

Gestern erzählte mir der Kreativ-Chef-Arbeitskollege (ich weiß immer noch nicht genau, wie ich ihn nennen soll, da alles 3 zutreffend ist), dass er auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn drei kleine Jungs im zarten Alter von ungefähr 10-12 folgendes Lied von eben diesen Jungs hat singen hören:


Neben verbitterten Menschen, die noch nie in ihrem Leben so jung gewesen sind haben die meisten darüber geschmunzelt. Ich finde das nicht nur nett und wahnsinnig mutig, sich in diesem Alter zu diesem Lied zu bekennen (mag ich es mittlerweile auch). Sondern es muss bei dem tristen Alltag (obwohl wir gerade durch den Föhneinfluss herrlichstes Frühlingswetter haben) ein Bild für die Götter gewesen sein.

Es gibt tatsächlich Leute, die Einstellungen beim Zähler nicht kapieren. Und dabei noch denken, dass Ziffern und Zahlen einen Sinn im Leben ergeben.
Selten so gelacht. Dummheit ist halt auch eine natürliche Begabung.

Nach einer ziemlich aufwendigen Operation kleinen Schnibbelei unter nicht auszuhaltenden Schmerzen mit ein wenig Ziepen ist mit der Zeh-Ära erstmal offiziell Schluss. Das hoffe ich zumindest sehr. Ein kleiner Schnitt ohne Betäubung kann - wie man sieht - schon sehr viel ausmachen. Das heißt dann natürlich, dass die 1 bis 2 Menschlein auf die mit Liebe und Hingabe erfolgten Zehen-Berichterstattung verzichten müssen und ich hiermit dem Zehen-Content feierlich ein Ende setze.

Ich könnte jetzt natürlich übergehen und mir ein neues Thema suchen, das ein ähnliches Erzähl-Potenzial aufweist wie der Zeh. Ich könnte theoretisch über das minimale Abschwellen des Lymphsystems im Gesichtsbereich innerhalb eines ganzen Jahres berichten, dass aber leider gestern auf den Tag genau nach ärztlich-statistischen Angaben abgeschlossen sein sollte. Darüber hinaus könnte ich aber erwähnen, dass dieses besagte Abschwellen gerade mal lächerliche 2 Prozent ausgemacht hat.

Ich könnte aber auch über dicke, größenwahnsinnige Betty Boo-Imitationen berichten, aber das wäre wirklich zuviel des Guten.

Da das alles leider (und da bin ich derart untröstlich, dass ich nicht weiß, wie ich das überstehen soll) nicht den Themen entspricht, die das Pöbel die breite Masse lesen will, wird es in Zukunft mit dem Blog-Content sehr mau aussehen. Die 1 bis 2 Menschlein werden es bestimmt verkraften. Da ich aber unbedingt mit diesem Blog berühmt werden wollte, bin ich natürlich am Boden zerstört und die Ironie ist mein bester Freund.

Vielleicht aber reicht auch der ein oder andere Bericht über Chatterboxes, Einträge von langweiligen Musikvideos und belanglosen Film-Trailern, der mich in der Statistik auftauchen lässt.

Das Leben kann manchmal so schön sein.

Größenwahn ist leider nicht therapierbar. Auch nicht bei kleinen, dicken Zysten.