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Skinned
Klappentext: Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.
Fazit: "Skinned" ist das erste Buch einer Trilogie von Robin Wasserman. Die Erde in der Zukunft: sie ist radioaktiv verseucht. Bücher,Theater - all das gibt es nicht mehr. Dafür Pillen für jede Stimmungslage. Die Reichen mit einem "Bonus" leben auf dem Land, die Armen in der Stadt. Lia Kahn's Familie ist reich. Kinder werden genetisch verändert, bevor sie geboren werden: schöner, intelligenter, blond, weiblich, männlich - je nach Bonus ist alles möglich. Lia ist schön, beliebt, eine Läuferin. Bis zu dem Tag des Unfalls - als Lia Kahn stirbt. Doch sie stirbt nicht wirklich. Ihre Eltern beschließen, einen "Download" vorzunehmen und sie in einen "Skinner" zu stecken, einem künstlichen Körper, der alle Gefühle nur simulieren kann und ihr nicht mehr ähnelt. Einzig das Gehirn, ihre Erinnerungen werden durch einen "Download" gerettet. Sie ist perfekt - und unsterblich.
Wer oder was ist Lia nun? Skinner oder Mech? Maschine oder Mensch? Tot oder lebendig? Ist sie eine Maschine, die nur glaubt, Lia zu sein oder ist sie Lia?
>Computer denken, Menschen fühlen.<
Lia kann sich nur schwer damit abfinden, was sie ist. Was sie verloren hat. Als sie nach Hause zurückkehrt, reagiert die Umwelt abstoßend auf den "Skinner", was der abfällige Ausdruck für Download-Empfänger ist. Ihre Schwester hasst sie, sie verliert ihre Freunde, ihren Freund, der sie betrügt. Nur ein Außenseiter steht ihr zur Seite und hilft ihr, das Neue "Ich" zu erforschen.
Was ist also Lia Kahn? Sie hat keine Lunge, keine Organe, sie besteht aus Polymer und Schaltkabeln? Ist sie eine Maschine? Aber sie hat Erinnerungen an die Zeit vor dem Unfall, einen freien Willen. Ist sie ein Mensch? Da es aus der Sicht von Lia geschrieben wurde, kann man sich sehr gut in Lia's Situation versetzen. Wie sie sich "fühlt", aber auch was die anderen denken.
Ich fand "Skinned" sehr fesselnd, aufwühlend aber auch erschreckend. Traurig natürlich auch. Überhaupt kein oberflächlicher Sci-Fi-Roman, eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Sieht so unsere Zukunft aus? Derartiges werden wir nicht mehr erleben, aber vieles ist heute schon möglich. Ist das erstrebenswert?
Sicherlich ein Buch, das die einen hassen und die anderen lieben werden.
Dennoch absolut empfehlenswert, da es nicht nur die Zukunft widerspiegelt, sondern auch aktuelle Probleme aufgreift. Skinner sind "Randgruppen", die nicht akzeptiert und von der Gesellschaft augeschlossen werden.
Ist das denn nicht allgegenwärtig?
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